Eins ist gewiss: Er wird mit nackigen Füßen auf dem hölzernen Bühnenboden des Ballenlager stehen. Eigentlich hatten wir ihn schon für die Premiere des Ems Jazz Festivals 2022 im Fokus. Das klappte nicht. Jan Garbarek kam. Auch nicht schlecht. Jetzt aber ist der „Godfather of Accordion“ im Line-up der vierten Auflage des Festivals und wir, die Jazz AG in der Kulturinitiative, freuen uns über ein nicht nur in dieser Hinsicht großartiges Programm. Vincent Peirani ist mit seiner Formation Jokers am ersten Festivaltag gesetzt.

Womit weder für diesen Tag noch für den weiteren Verlauf des Festivals die Munition bereits verschossen wäre.

Liebe Leute an diesem ersten September-Wochenende vom 5. bis zum 7. September haben wir getreu unserem Vorsatz der musikalischen Diversität noch einiges mehr im Köcher. Paris und London beispielsweise: Vor allem die Metropole der Insel begeisterte schon in den vergangenen Festivaljahren mit frischem und innovativem Jazz a la Theon Cross und Alex Hitchcock. Jetzt gesellt sich die junge Startrompeterin Emma Rawicz mit ihrem Quintett „Inkyra“ hinzu. „Total angesagt in der Londoner Szene, aber auf dem Kontinent noch ein Geheimtipp,“ preist unser Scout Johannes das London-Ensemble, das am Sonntag das Festival-Kehraus zelebriert. Gewiss kein Geheimtipp mehr, aber für musikalische Überraschungen immer wieder gut ist das Trio Silk & Sand um den französisch-vietnamesischen Gitarristen Nguyen Le, das aus Paris und Lyon das Emsjazz Festival ansteuert.

Na klar, unsere Headliner sind zu Recht die Zugpferde fürs Festival. Und doch haben Festivals durchaus ihre eigenen Gesetze. Die Bands, die keiner so recht auf dem Schirm hat, die Namen, die noch nicht bekannt sind, die Festivallieblinge. . . . Unser musikalisches Festival-Puzzle bietet in diesem Jahr eine ganze Reihe von Jazzformationen, die für diese Überraschungen gut sind. Vielleicht „Bernsteinzimmer“ mit Benjamin, dem Berliner Klangpoeten, möglicherweise auch das zum Festival frisch gegründete Libra-Quartett rund um den Saxofonisten Andreas Gummersbach aus der bekannten Bielefelder Jazzszene. Jazzrockt Jin Jim das Festival? Lässt Searching for Home mit sattem Bläsersound das Ballenlager krachen? Oder sind es die betörend schönen Improvisationsläufe des israelischen Trios Shalosh, die in diesem Jahr den Publikums-Award einspielen? Wir sind gespannt und zugleich überzeugt, dass alle Festivalteilnehmer ihre, eure und unsere Erwartungen erfüllen.

Apropos wir: Das ist von Beginn an das Festival-Quintett mit Jo-Yo Beckgerd, Rollo Grieskamp, Werner Jacobs, Roland Post und Ulrich Reske. Wir hoffen Feeling und Sachverstand in Sachen im Festivalprogramm einzubringen. Unterstützt werden wir von vielen Freunden aus den unterschiedlichen Szenen. Scout Johannes Schrader (www.domroese-schrader.de) ist einer von ihnen, der uns von Festivalgeburt an mit seinen Tipps und Vorschlägen erfrischt. Bobby Rausch, Johanna Summer, Theon Cross, Alex Hitchcock und in diesem Jahr Bernsteinzimmer und Emma Rawicz zählen zu den erfolgreich umgesetzten Ideen.

Ein wahrhaft spannendes Line up. Ein Programm allerdings, das nur dank der treuen Sponsoren in dieser Qualität auf die Bühne gebracht werden kann. Unseren Dachsponsoren Sparkasse, Volksbank und Sahle-Bau zollen wir dabei ebenso Dank wie den vielen anderen Unterstützern, die uns in einem nicht ganz einfachen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umfeld unter die Arme greifen. Doch was wäre ein Festival ohne sein Publikum? Nur wenn Ihr uns weiter die Treue haltet, können wir als Festivalmacher auch künftig die Marke „Ems Jazz Festival Greven“ weiterentwickeln.

Wir freuen uns auf Euch

Ulrich Reske

Für die Jazz AG in der Kulturinitiative